Welt-Asthma-Tag am 2. Mai 2023


Fachkrankenhaus Coswig

Am Welt-Asthma-Tag, der jedes Jahr am ersten Dienstag im Mai verankert ist, soll über die Volkskrankheit Asthma aufgeklärt werden. Wir als spezialisierte Lungenklinik möchten uns hier natürlich beteiligen und heute auf die Unterschiede von nicht-allergischem und allergischem Asthma eingehen.

Asthma allgemein ist eine chronische Entzündung der Bronchien. Bei Personen mit einem überempfindlichen Bronchialsystem führt die Entzündung zu anfallsweiser Atemnot infolge einer akuten Verengung der Atemwege – einer sogenannten Bronchialobstruktion. Husten, pfeifende Atemgeräusche, Druckgefühl im Brustbereich und Atemnot – an diesen Symptomen ist Asthma zu erkennen.

„Asthma bronchiale ist keine einheitliche Erkrankung, sie hat viele Gesichter und multifaktorielle Ursachen wie genetische Veranlagung, exogene und psychosoziale Faktoren“, sagt Prof. Dirk Koschel, Chefarzt Innere Medizin / Pneumologie am Fachkrankenhaus Coswig und Bereichsleiter Pneumologie an der Medizinischen Klinik I am Universitätsklinikum Carl Gustav Dresden. Das nicht-allergische Asthma wird durch Reize ausgelöst, zum Beispiel Infektionen, Medikamentenunverträglichkeit, körperliche Anstrengung sowie chronische Entzündungen der Nasennebenhöhlen.

Beim allergischem Asthma hingegen werden durch die genetische Veranlagung und durch äußere Reize (allergieauslösende Stoffe) die Atemwegsverengung und Luftnot ausgelöst. Oft sind es Pollen, Hausstaubmilben, Tierhaare von Hund oder Katze, Schimmelpilze, Mehlstaub (Bäckerasthma), Holzstaub oder Bestandteile von Nahrungsmitteln.

Beide Formen des Asthmas können heutzutage sehr gut mit entzündungshemmenden und Bronchien erweiternden Sprays behandelt werden. Bei allergischem Asthma sollten natürlich allergieauslösende Expositionen vermieden werden und auch die Möglichkeit einer spezifischen Immuntherapie (Hyposensibilisierung), gerade bei leichten Asthmaformen, geprüft werden. Ein Asthmatiker sollte auch immer sein Notfallspray dabeihaben. Oft kommen die Atemnotanfälle überraschend und unerwartet. Heilen kann man Asthma nicht. Die neue Asthma Leitlinie für Fachärzte der DGP (Deutsche Gesellschaft für Pneumologie) wurde im März 2023 veröffentlich. Es gibt neue Ansätze in der Diagnostik und Therapie von Asthma. Weg von der Symptombekämpfung hin zur Symptomprävention. Mit modernen Medikamenten soll verhindert werden, dass Symptome entstehen. Damit möchte man eine so genannte Asthma-Remission erreichen. Das bedeutet die Asthmaerkrankung soll langfristig zur Ruhe kommen. In der Therapie des schweren Asthmas können heute mehrere Antikörpertherapien, sogenannte Biologika, zur Anwendung kommen.

Prof. Dr. Dirk Koschel bietet, in enger Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Lungenärzten, für Patienten mit schwerem Asthma eine ambulante Spezial-Sprechstunde an.